- Schmieröle
- Schmier|öle,flüssige Schmierstoffe (Schmierung), die je nach Verwendungszweck als Motorenöle, Getriebeöle, Maschinenschmieröle (z. B. Kältemaschinenöle), Dampfzylinderöle, Turbinenöle, Metallbearbeitungsöle u. a. bezeichnet werden. Die wichtigste Eigenschaft von Schmierölen und Grundlage für ihre Klassifizierung ist die Viskosität (z. B. ISO-Viskositätsklassen für Industrieschmieröle und SAE-Viskositätsklassen für Motorenöle). Weitere Qualitätsanforderungen sind u. a. die Alterungsbeständigkeit (besonders bei thermischer Belastung) und Kältebeständigkeit (Pourpoint).Schmieröle bestehen aus einem Grundöl und Zusätzen (Additiven), die die Gebrauchseigenschaften gezielt beeinflussen (z. B. HD-Öl). Grundöle werden überwiegend durch Vakuumdestillation von Erdöl, hochviskose Sorten auch durch Entasphaltierung der Destillationsrückstände gewonnen. Die niedrigviskosen Fraktionen werden meist als Spindelöle, die höherviskosen als Maschinenöle bezeichnet. Zur Verbesserung des Viskositätsindex und der Alterungsbeständigkeit werden die Vakuumdestillate durch Extraktion mit Furfurol, Nord-Methylpyrrolidon oder Phenol von Aromaten befreit. Die dabei entstehenden Solventraffinate werden einer Entparaffinierung und gegebenenfalls einer Säureraffination oder Wasserstoffraffination unterworfen. Je nach Anforderung an die Alterungsbeständigkeit u. a. Eigenschaften werden Grundöle mit niedrigerem oder höherem Raffinationsgrad angewendet. Für besonders hohe Anforderungen (z. B. extrem geringe Temperaturabhängigkeit der Viskosität) werden Schmierölfraktionen aus Hydrocrackverfahren oder Syntheseöle als Grundöle verwendet. - Gebrauchte Schmieröle auf der Basis von Mineralöl oder Syntheseöl werden als Altöle bezeichnet. Die durch Aufarbeitung von Altölen hergestellten Zweitraffinate spielen als Grundöle nur eine geringe Rolle. Aus Umweltschutzgründen werden Möglichkeiten für die Verwendung von Pflanzenölen (z. B. Rapsöl) oder ihrer Derivate als Grundöle untersucht (v. a. für Verlustschmierung).
Universal-Lexikon. 2012.